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Geschichte

Wichtige Ereignisse für das Curling und
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Curling: Es begann 1964

curling-1964

Wie aus einem launigen Stammtisch-Gespräch ein renommierter Club wurde

Roman Rousselle war ein Wahl - Garmisch-Partenkirchner. Eine graue Eminenz, mit sehr gute Beziehungen, gut situiert, weit gereist, Sommer wie Winter. So kam es, daß er bei seinen verschiedene Aufenthalten in der Schweiz den "Curling-Sport" kennenlernte. Sein wöchentlicher Stammtisch führte ihn regelmäßig ins Clausings Posthotel in Garmisch, mit dessen Chef, Heinrich Clausing, ihn eine Freundschaft verband.

Roman Rousselle und Heinrich Clausing luden einige Freunde ein, unter ihnen viele prominente Einheimische, Geschäftsleute, Hoteliers, Ärzte. Man gründete kurz entschlossen einen Curling-Club, besser eine Curling-Abteilung im renommierten, mehr vom Eishockey her bekannten SC Riessersee. Heinrich Clausing wurde dann auch erster Vorstand, sein Vize Dr. Wolfgang Müller-Heppburn. Es konnte losgehen.

Man schritt auch gleich zur Tat. Es wurden Curling-Steine angeschafft, Besen, Abtritte oder Hacks, ein Turnier wurde organisiert. Natürlich hatte man mit der Ausrichtung eines Wettkampfes noch wenig Ahnung. So kam es, daß alle Teilnehmer beispielsweise "Start-Nummern" bekamen, ähnlich wie beim Skifahren.
Aber es machte Spaß und das war die Hauptsache. Die Gäste, auch die Mitglieder, waren zufrieden, was wollte man mehr.

Die Eisstockschützen runzelten die Stirne, als sie die Curler über das Eis flitzen und schrubben sahen. "Wos willst denn mit dem neimodischen, preissischen Zeig" war nicht selten zu hören. Man machte sich über die Curler lustig. Es dauerte auch einige Zeit, bis man diesen Sport akzeptierte, oder eher tolerierte. Besonders beeindruckt waren die meisten, daß die Curling-Steine so schwer waren. Sie dachten daß das mehr ein Kraftsport sei.

Trotz einiger Irritationen, die Verantwortlichen des Clubs ließen nicht locker, man baute den Club auf, Kurgäste und Einheimische sollten noch mehr angesprochen werden. Deshalb kam man auf die Idee einen schottischen "Coach" einzustellen, immerhin ist Schottland das Mutterland des Curling-Sports. In der größten Tageszeitung von Glasgow stand dann auch bald "We are looking for a scottish Curling-Coach". Und siehe da, es meldeten sich tatsächlich einige. Genommen wurde ein gewisser Norman Lee, seines Zeichen ein begeisterter Curler und pensionierter Angestellter. Er wurde für eine Wintersaison engagiert, wohnte nobel im Grandhotel Sonnenbichl und zeigte "wie's geht". Sehr zur Überraschung erzählte er allen, er wäre ein "Tea-Totaler", ein Antialkoholiker, bis aber die meisten merkten, daß das eher eine Schutzbehauptung gewesen ist, denn keiner liebte den Whisky mehr als unser Norman.

 

Die Jahre gingen ins Land. Die Vorstände wechselten. Hans Thaut übernahm das Ruder und organisierte 1972 die erste Weltmeisterschaft im Curling in Garmisch-Partenkirchen. Die Begeisterung war groß, das Echo, besonders aus Übersee enorm. Curling hatte nun einen festen Platz im Sportgeschehen von Garmisch-Partenkirchen.
Auch sportlich war und ist dieser Club sehr erfolgreich. So ist besonders Andrea Schöpp zu einer der besten Curlerinnen der Welt avanciert. Sie gewann mit ihren Mitspielerinnen nicht nur die Weltmeisterschaft sondern auch Europa- und Deutsche Meisterschaften.

Klaus Hilleprandt

Auf dem Bild von links nach rechts: Eugen Ferster (†), Klaus Hilleprandt, Heinz Giess (†), Karl Reiger (†)